CAPNETZ
Kompetenznetz Ambulant erworbene Pneumonie
Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP = Community Acquired Pneumonia) gilt als eine der weltweit bedeutendsten Infektionserkrankungen. Sie ist mit einem hohen Sterblichkeitsrisiko behaftet. Allein in Deutschland erkranken rund 680.000 Menschen pro Jahr an CAP, von denen ein erheblicher Anteil im Krankenhaus behandelt werden muss. Trotz der medizinischen und gesundheitsökonomischen Bedeutung dieser Erkrankung fehlten in Deutschland zuverlässige Daten zum Erregerspektrum, zur Resistenzsituation der Erreger und zum Verlauf.
Deshalb hat das BMBF 2001 das Kompetenznetzwerk „Ambulant erworbene Pneumonie“ (CAPNETZ) initiiert. 2007 ist hieraus die CAPNETZ STIFTUNG gegründet worden. Sie bindet die bisherigen universitären Zentren als Mitstifter ein: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Hochschule Hannover und Universität Ulm sind die tragenden Säulen der Stiftung. Sie haben alle Rechte an die Stiftung übertragen, so dass diese voll handlungsfähig ist.
CAPNETZ verbindet klinische, mikrobiologische und Grundlagenforschungsaspekte, um neue Erkenntnisse zur Krankheitsentstehung, insbesondere zur Interaktion zwischen Erreger und Wirt zu gewinnen. Dem Netz gelang es, einen besseren Einblick in die spezifisch deutschen Verhältnisse in der Epidemiologie und der Versorgungsrealität zu erhalten. Zu diesem Zweck arbeiten im CAPNETZ deutschlandweit mehr als 500 Ärzte zusammen. Bis 2009 konnten über 7500 Patienten erfasst werden. Etwa ein Drittel dieser Patienten befand sich in ambulanter Behandlung, etwa zwei Drittel wurden stationär aufgenommen. CAPNETZ verfügt damit über die weltweit umfangreichste Datenbank zur ambulant erworbenen Pneumonie.
Mithilfe von CAPNETZ entstand 2005 die S3-Leitlinie zur ambulant erworbenen Pneumonie, die 2009 in einer überarbeiteten Version erschienen ist.
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